Ein Wochenende am Meer

Am ersten Juliwochenende bin ich einigermaßen spontan ans Meer gefahren - mit Fahrrad, Zelt, 49€-Ticket und Fotoausrüstung. Um möglichst leere Züge zu erwischen, bin ich Freitag mit dem ersten Zug hoch- und Sonntag mit dem letzten Zug wieder runter gefahren. Zwei Fotomotive hatte ich im Auge: den Küstenwald und die Wellen. Das Wetter sollte hervorragend werden - viel Sonne, wenig Wind - und so hoffte ich auf sachte kleine Plätscherwellen und zwei tolle Sonnenuntergänge.

Mit dem Ziel habe ich mich leider etwas verkalkuliert. Die Gegend, die ich im Auge hatte (weil ich sie aus Fotos und Videos kannte) war ein Stück weiter die Küste rauf, und ich war etwas zu nah an der nächsten großen Stadt, um leere Strände und viel “richtigen” Küstenwald vorzufinden. Aber auch so sind einige feine Bilder entstanden, die ich euch gern hier zeigen möchte.

Direkt am ersten Nachmittag bin ich losgezogen, um den Strand zu erkunden. Dabei stieß ich erfreulicherweise auf Uferschwalben (eine kleine Bildserie dieser hübschen Vögel habe ich schon auf Instagram gepostet) und fand ein paar schöne und etwas leerere Stellen. Zum Sonnenuntergang war dann Aktivität angesagt und ich wischte was das Zeug hielt. Die Reflektion des Abendlichts in nassen Steinen, die Bewegung der Welle, das spritzende Wasser - all das habe ich mit Belichtungszeiten zwischen 1/2 und 1/10s versucht einzufangen. Auch den herrlichen Sonnenuntergang wollte ich nicht einfach so abbilden, das hier gezeigte Foto ist das Ergebnis der hochwissen-schaftlichen “Schütteltechnik”, bei der die Kamera bei einer langen Belichtungszeit und angeschaltetem Bildstabilisator einfach wild geschüttelt wird. Die Resultate sind meist unbrauchbar, aber manches ist genau das richtige Level an Abstraktion.

Den zweiten Tag verbrachte ich größtenteils damit, in der Gegend herum zu radeln und mögliche Plätze für die Hirschbrunft im September auszukundschaften. Dabei entstanden keine Fotos (auch wenn ich den schweren Rucksack natürlich den ganzen Tag mitgeschleppt habe, man weiß ja nie!) aber dafür war ich abends wieder am Strand bei den Wellen. Dabei entstand auch das Foto unten, auf dem ich die Farbe des Abendhimmels und des Wassers einfangen wollte, nicht aber die Buhnen, die gefühlt auf jedem Urlaubs-Handyfoto zu sehen sind oder gar als “führende Linie” für DIN-EN-Norm-Landschaftsfotogafie (nur echt mit Blende 8, ND-Filter, Berlebachstativ und Fokus-Stacking) missbraucht werden. So als verwischte Linien geben sie dem Bild eine angenehme Aufteilung, die mir gut gefällt.

Am Sonntag konnte ich vor dem frühen Zug zurück in die Heimat noch die verwischte Möwe und den galaktisch aussehenden Seetang im Sonnenaufgang fotografieren. Beim Durchgehen meiner Auswahl fällt mir auf: fast alle Fotos sind mit dem Kitobjektiv gemacht worden, mit Ausnahme des wackeligen Sonnenuntergangs (AF-P 70-300) und der Möwe (Z 400 4.5 mit TC1.4). Meistens mit sehr wenig ISO und Blende zwischen 10 und 22. Die Fotos hätte ich wirklich mit jeder Kamera machen können!

Gefällt dir eines der Bilder besonders gut? Hast du Verbesserungsvorschläge oder Ideen? Dann lass mir einen Kommentar da. Bis zum nächsten Mal!

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